Es hat geschneit, erstmalig in dieser Saison. Während wir bei Freunden sitzen und uns über einen erlebten Urlaub im Süden unterhalten, fällt draußen der Schnee.
Am späten Abend wollen wir nach Hause fahren und müssen das Auto frei schippen. Irgendwie bezaubernd, irgendwie nass auf den Brillengläsern und im Nacken schneit es auch hinein. Die Umgebung sieht komplett anders aus, freundlich, verspielt. Aber wir haben keine Zeit, keine Lust und überhaupt. Das war nicht vorgesehen.
Neulich schrieb mir eine Freundin aus einem anderenTeil des Landes, dass es bei ihr auch Winter geworden war. „Es schneit, es schneit!!“ – ganz begeistert wie in alten Zeiten als Kind. Als Kind hat man das als willkommene Abwechslung genommen und den Schlitten rausgeholt. Jetzt im Dezember ist es doch auch schön, so leise, hell…
Es sind leise Veränderungen. Plötzlich werden wir konfrontiert. Tatsachen, nix zu machen, da musste durch. Oder: Tatsachen, endlich mal eine Überraschung, Abwechslung vom Alltag. Es ist unerheblich von der Einstellung dazu. Wir haben keine Alternative . Das ist die Tatsache. Weshalb also nicht gleich begrüßen wie in alten Zeiten? Das fördert Kreativität, Optimismus und Selbstwirksamkeit – so oder ähnlich würde ich es im Resilienz-Seminar benennen. Stimmt ja auch.
Wir haben es uns dann im Auto noch gemütlich gemacht und fuhren durch den verschneiten Winterwald im Dunkeln. Vor dem Auto funkelte es. Schön!
Heute ist die Pracht schon wieder vergangen. Wie blöd wäre es gewesen, wenn wir uns nicht gefreut hätten..