Wenn es im Gespräch nicht richtig vorwärts geht und Ihre Sympathie für Ihren Gesprächspartner kleiner und kleiner wird, dann können negative Gedanken und Bewertungen Ihre Stimmung immer weiter nach unten drücken.
Versuchen Sie es dann einfach mal mit einem bewussten (!) Gedankenstopp, um sich wieder besser konzentrieren zu können. Dazu sind Sie im ersten Schritt gerne konsequent und „streng“ mit sich. Appellieren Sie an Ihr eigenes Großhirn: „Stopp, meine Gedanken sind gerade ganz schlecht für das Gespräch!“ oder „Ich möchte jetzt gerne im Kopf sortiert bleiben!“ oder „Ich möchte jetzt gerne sachbezogen bleiben!“ … Das sind nur Anregungen. Formulieren Sie bitte so, wie es zu Ihnen passt.
Wenn Ihnen dieser Gedankenstopp gelungen ist, können Sie wieder aufgeräumter am Gespräch teilnehmen. Bewerten Sie Ihre aktuellen Gedanken: Welche unterstützen das Gespräch, und wo haben Sie sich vielleicht schon in etwas hineingesteigert? Welche Themen sind Ihnen wichtig, verfolgen Sie hierzu einen roten Faden? Welche Ihrer Argumente helfen, um das Gespräch in eine lösungs- und zielorientierte Richtung zu lenken – im Gegensatz zu den Argumenten, mit denen Sie nur Schuldzuweisungen äußern, ohne in der Sache vorwärts zu kommen.
Verkleiner Sie außerdem Ihr „Beziehungsohr“: In einer aufgeheizten Stimmung und wenn Ihnen Ihr Gesprächspartner nicht sympathisch ist, nehmen Sie gerne alles persönlich. Selbstverständlich sollten Sie sich nicht beleidigen lassen und dürfen Unverschämtheiten zurückweisen. Aber Sie werden Ihren Gesprächspartner als Menschen und charakterlich nicht verändern können: Halten Sie sich also damit nicht auf, sondern konzentrieren sich besser auf das, was er inhaltlich sagt. Diese Konzentration unterstützt Sie ebenfalls dabei, die Fassung zu bewahren.
Bei aller Konsequenz, wieder rational an einem schwierigen Gespräch teilzunehmen: Bleiben Sie bitte tolerant und entspannt im Umgang mit sich selbst. Dass Ihnen die perfekte rationale Herangehensweise nicht immer gelingt, ist menschlich. Vielleicht sind Sie im Moment einfach nur zu müde, überarbeitet oder aus anderen Gründen labil. Gönnen Sie sich dann privat ruhige Momente. Wer nämlich verbissen versucht, sachlich zu bleiben, erreicht genau das Gegenteil!