Loslassen, um neu zu starten

Kennen Sie den Spruch der sich selbst erfüllenden Prophezeiung?

Ich habe viel über „sich neu erfinden“ und Veränderung im Jahr 2018 geschrieben und damit in meinen Workshops gearbeitet. Und dann kam für mich der Moment, wo alles auf „Null“ gestellt wurde und ich mich – oder besser meine virtuelle Visitenkarte – neu erfinden musste. Es hatte jemand meine Homepage gehackt. Als wenn ich systementscheidend wäre!

Es hat lange gedauert und hat Nerven gekostet, bis ich mich dann für einen Neuanfang, sprich der Neuauflage meiner Homepage, entschieden hatte. Hier kam mir mein „Nerven-behalten-Training“ durch meine Seminarpraxis (Stichwort Resilienz) zugute. Als Freelancer hat man einige Entscheidungen selbst zu treffen. Hier helfen wohlwollende Sparringspartner auf dem Weg zur Lösung. Den letzten Schritt geht man allein. Natürlich passiert so etwas in Zeiten, in denen man das überhaupt nicht gebrauchen kann. Umso wichtiger ist es meiner Erfahrung nach,
gerade dann an das eigene Wohlbefinden zu denken und der Sache Raum zum Entwickeln zu geben. Das ist ein hartes Training für die Geduld. Wer dieses Training besteht, bekommt mehr Fähigkeit für Geduld quasi geschenkt. Für die lange Durststrecke braucht es Humor, den man bevorzugt mit anderen teilt. „Dann kann ich auch gleich über mich lachen“, könnte man denken. Und genau da ist die Lösung für mich gewesen- gemeinsam mit anderen über meine Situation zu lachen.

Nun werde ich belohnt für all das Warten, Entwickeln, die zu treffenden Absprachen etc. Ich fühle mich wieder selber wirksam, sichtbar, aktiv. Ich war mir sicher, dass das alles Sinn macht, denn ich wollte mich resp. meine Homepage neu erfinden. Ohne gute Helfer, die unterstützen, geht es auf dem Weg dorthin jedoch nicht. Dankbarkeit ist das gute Gefühl am Ziel.

Für alle, die noch auf dem Weg zum Ziel sind und durchhalten müssen, habe ich noch einen guten Gedanken dabei:

„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“  Vazlav Havel

Gedankenstress im Gespräch? Gedankenstopp & Großhirn helfen!

Wenn es im Gespräch nicht richtig vorwärts geht und Ihre Sympathie für Ihren Gesprächspartner kleiner und kleiner wird, dann können negative Gedanken und Bewertungen Ihre Stimmung immer weiter nach unten drücken.

Versuchen Sie es dann einfach mal mit einem bewussten (!) Gedankenstopp, um sich wieder besser konzentrieren zu können. Dazu sind Sie im ersten Schritt gerne konsequent und „streng“ mit sich. Appellieren Sie an Ihr eigenes Großhirn: „Stopp, meine Gedanken sind gerade ganz schlecht für das Gespräch!“ oder „Ich möchte jetzt gerne im Kopf sortiert bleiben!“ oder „Ich möchte jetzt gerne sachbezogen bleiben!“ … Das sind nur Anregungen. Formulieren Sie bitte so, wie es zu Ihnen passt. „Gedankenstress im Gespräch? Gedankenstopp & Großhirn helfen!“ weiterlesen

Neu erfinden – Teil 2-

„Es gibt vielerlei Lärm. Aber es gibt nur eine Stille.“
(Kurt Tucholsky)

Letztens hatte ich Besuch von einer neuen Klientin für einen Coaching-Prozess. Oft kommen Menschen zu mir, deren Gedanken durch den Alltag derart unter „Dampf“ stehen, dass sie ihre Möglichkeiten und Ziele aus den Augen verlieren. So auch bei ihr. Wir hatten etwas gemeinsam, dass uns beiden gut bekannt ist: Ungeduld. Das war zunächst ihr vorherrschendes Thema.

Während sie nach Wegen der Struktur ihrer Gedanken suchte, spürte ich, dass ich gerade mit meiner Arbeit des „Mentales stärken“ und dem Thema „Achtsamkeit“ an meiner eigenen Ungeduld arbeite und nun – zum Teil durch den unbewussten Spiegel durch meine Klienten – meinen „Entwicklungserfolg“ feststellte. Schritt für Schritt. Doch mein Weg war/ist nicht ihr Weg. Die Vielzahl von Möglichkeiten, die Menschen hierbei nehmen können, ist (so habe ich es festgestellt) abhängig von ihrer individuellen Art und Weise des Entspannens nach erfolgten Anspannungen. Manchmal ist die Erkenntnis dahinter kaum in Worte zu fassen und verwirrt, denn wir spüren, dass wir mit bestimmten, individuellen Mitteln genau an den Punkt kommen, der es uns ermöglicht, auch schwierigere Hürden zu überspringen: zum Beispiel Gewohnheiten oder Denkmuster zu erneuern oder Ballast aus erlernten Normen abzuwerfen.

Meine Klientin suchte in der Stille des Spazierganges mit ihrem Hund Struktur der Gedanken und Ruhe, um sich über kommende Schritte bewusst zu werden. Es ist nun der erste Teil erfolgt: Bewusstheit darüber, wie komme ich in Ruhe, damit ich in Zeiten der Ungeduld den Hebel umlegen kann und mich selber beruhigen. Es gleicht einem „sich neu erfinden“, wenn man alte Gewohnheiten und Denkmuster, die nicht mehr zu uns passen, ablegt. Ja und diese Erfindungsphase braucht Zeit, manchmal Ruhe. Mir hat deshalb der Spruch von Tucholsky gefallen, denn er hat auch gesagt:

„ Man muss aus der Stille kommen, um etwas Gedeihliches zu schaffen.  Nur aus der Stille wächst dergleichen.“

 

Neu erfinden

Jahresanfang

Gute Vorsätze: mehr Gesundheit, weniger Stress, endlich mal…

Wofür würden Sie sich neu erfinden wollen? Gibt es da Ziele? Bremst ein „Ja, aber…“? Neu erfinden heißt ja, etwas zu tun, zu erleben, was es vorher nicht gab. Nicht im eignen Umfeld oder darüber hinaus. Oder: etwas, das eventuell seit ewigen Jahren verborgen blieb oder längst vergessen war, wieder entdecken. Neu erfinden.

„Man kann nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen“ (wird Heraklit zugesprochen). Selbst wenn ich etwas länger nicht gemacht habe und nun „endlich!“ realisieren will, geschieht es auf anderem Erfahrungsniveau. Es ist neu, ich muss dafür aus dem bekannten Umfeld, meiner Komfortzone, hervortreten, eventuell sichtbar werden oder mich auf die Suche begeben. Nerven behalten.

Noch stärker wirkt das Unbekannte, wenn ich wirklich Neuland betrete. Neugier allein hilft da nicht ausschließlich, aber diese Haltung ist vermutlich eine der ersten Voraussetzungen, das Unbekannte  ergründen zu wollen, zu planen und etwas Neues in die Welt zu bringen. Was dabei hilft ist ferner, dranzubleiben, nicht zu früh aufzugeben. Was brauche ich dafür? Bestärkende Partner, positive Unterstützer, Beispiele des Erreichens, Sparringspartner zum Nachdenken und Reflektieren.

Wie oft werden wir abgelenkt, vergessen den Vorsatz, das Ziel. Zuviel Stress,  anderes kommt dazwischen, das wird alles zu viel. Bertrand Piccard, Pilot und Psychiater vergleicht das zielgerichtete Vorgehen mit einer Ballonfahrt: wir können Windstärke und Richtung nicht bestimmen, aber wir können die Flughöhe beeinflussen, die eine andere Windstärke und Richtung mit sich bringt. Wenn ich das Ziel kenne, kann ich so auf „Umwegen“ erstaunlich schnell werden und es erreichen, statt mich immer auf demselben Niveau abzuarbeiten, weil ich nicht allein die Richtung bestimmen kann.

Wenn alles wieder neu anfängt, so am Jahresanfang, ist dies eine gute Zeit, sich neugierig darauf einzulassen, zu ergründen, wofür man sich neu erfinden würde. Ohne Stress schauen, ob die Motivation echt ist . Ob wenig bis keine Ambivalenzen vorhanden sind, die uns bremsen und schließlich, wer uns dabei behilflich sein kann, zu suchen.

Vielleicht spüren Sie am Jahresbeginn, dass es nun Zeit ist für etwas Neues, das Sie nicht benennen können. Es ist das Bauchgefühl, Aufbruchstimmung, sich neu erfinden zu wollen. Suchen Sie sich Gesprächspartner, einen Ideenkorb, aus dem die besten Ideen genommen werden. Von Gunther Schmidt hörte ich letztens, das der Sinn einer Vision darin liegt, in Bewegung zu kommen (frei zitiert). Auf geht´s .

Wie würde sich das Neue anfühlen, wer sind Sie dann?

Der Schnee fällt lautlos

Es hat geschneit, erstmalig in dieser Saison. Während wir bei Freunden sitzen und uns über einen erlebten Urlaub im Süden unterhalten, fällt draußen der Schnee.

Am späten Abend wollen wir nach Hause fahren und müssen das Auto frei schippen. Irgendwie bezaubernd, irgendwie nass auf den Brillengläsern und im Nacken schneit es auch hinein. Die Umgebung sieht komplett anders aus,  freundlich, verspielt. Aber wir haben keine Zeit, keine Lust und überhaupt. Das war nicht vorgesehen.

Neulich schrieb mir eine Freundin aus einem anderenTeil des Landes, dass es bei ihr auch Winter geworden war. „Es schneit, es schneit!!“ – ganz begeistert wie in alten Zeiten als Kind. Als Kind hat man das als willkommene Abwechslung genommen und den Schlitten rausgeholt. Jetzt im Dezember ist es doch auch schön, so leise, hell…

Es sind leise Veränderungen. Plötzlich werden wir konfrontiert. Tatsachen, nix zu machen, da musste durch. Oder: Tatsachen, endlich mal eine Überraschung, Abwechslung vom Alltag. Es ist unerheblich von der Einstellung dazu.  Wir haben keine Alternative . Das ist die Tatsache. Weshalb also nicht gleich begrüßen wie in alten Zeiten? Das fördert Kreativität, Optimismus und Selbstwirksamkeit – so oder ähnlich würde ich es im Resilienz-Seminar benennen. Stimmt ja auch.

Wir haben es uns dann im Auto noch gemütlich gemacht und fuhren durch den verschneiten Winterwald im Dunkeln. Vor dem Auto funkelte es. Schön!

Heute ist die Pracht schon wieder vergangen. Wie blöd wäre es gewesen, wenn wir uns nicht gefreut hätten..

„Ich stecke fest“ – ein Urlaubserlebnis an der Nordsee

Ich war in diesem Jahr an der Nordsee und hatte mir bewußt Papier mitgenommen, um mir endlich mal in Ruhe Notizen zum Thema Resilienz und Zeitnutzung zu machen. Dann passierte folgendes….

An der Nordsee ist Ebbe und Flut ein natürlicher Vorgang, der nicht als störend empfunden wird, solange man nicht nach Zeitplänen vom Festland auf eine Insel will.

Einerseits ist man am Fahrplan gebunden, andererseits der Natur „ausgeliefert“, wenn man plötzlich wegen Niedrigwassers mit der Fähre feststeckt. Mir viel auf, dass man nun zwei Möglichkeiten hat

a) dem Stressempfinden „Unpünktlichkeit“ nachzukommen. Pläne werden durchkreuzt, man könnte dem Kapitän „Unfähigkeit“ vorwerfen, obwohl man selber nicht vom Fach ist und es im Grunde nicht selber beurteilen kann.

b) Die neue Chance aus erster Hand (direkt, ohne Distanz, ganz) das Naturschauspiel des gehenden und kommenden Meeres beochachten zu können und so dem Wunsch nach Zeitlosigkeit und Ruhe als „erfüllt“ anzusehen.

Alles verändert sich, es ist nicht so, dass plötzlich etwas endgültig gestoppt wird oder gar verhindert. Jedoch ist Geduld, Akzeptanz und Vertrauen gefordert und findet eine Prüfung. Mit achtsamen Augen für das, was jetzt geschied, erfährt man mehr/Meer.

Das war so ja nicht geplant. Pünktlichkeit im Wattenmeer – irgendwie konstruiert, fand ich in diesem Moment – wurde vorausgesetzt.

Derweil geschieht vor unseren Augen das ewige Naturschauspiel Ebbe und Flut. Ich hatte ja Urlaub.

Eine gute halbe Stunde später ging es dann los zu den Inseln… Ich hatte die Bilder des Meeres fest im Gedächtnis – herrlich!

Entspannt kommt man weiter – souverän im Gespräch die Nerven behalten, aber wie?

Nun ist es soweit: ich eröffne meinen Blog zu Themen rund um das Thema „Nerven behalten“. Das ist ja ein generelles Anliegen vieler meiner Klienten, ob in Gesprächen, Kontakt mit Kollegen und/oder Kunden u.v.m. und es beeinflusst den Spaß am Arbeiten, die Lebensqualität und unseren Blick auf Chancen und Veränderungen…

Inspiration mögen Sie durch meine Beiträge bekommen, die sich

  • mit einem  stressbezogen ausgewogenen Verhältnis zu unseren beruflichen wie privaten Kontakten  beschäftigen,
  • die Gedanken zu unserer Immunkraft gegen schlechte Laune und Anspannung beinhalten.
  • Eventuell entdecken Sie , wie es ist , sich bewusst und mit Humor  um die eigene Gesundheit zu kümmern und  Neues hierzu auszuprobieren .

Der Blog wird ergänzt durch Gastbeiträge, insbesondere zum Thema schwierige Gespräche mit Kunden und gekonnte Gesprächsführung bei Beschwerden – beides Themen, bei denen es heißt: “ Nerven behalten!“ . Frank Pawelski gibt Tipps und Einblicke in seine Erfahrungen mit Kunden.

Ich freue mich auf den Dialog mit meinen Lesern und Leserinnen.